/ Juni 30, 2025/ Buch

Dieses Buch erzählt die Geschichte, wie es dazu kam, dass am Ende des Zweiten Weltkriegs Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Es ist eine der größten Tragödien des 20. Jahrhunderts.

Am 6. August 1945 wurde über der japanischen Stadt Hiroshima zum ersten Mal eine Atombombe eingesetzt. Drei Tage später fiel eine zweite Bombe auf Nagasaki. Diese beiden Bomben töteten Hunderttausende Menschen – viele sofort, andere später an Verbrennungen, Verletzungen oder Strahlenschäden. Diese Angriffe beendeten den Zweiten Weltkrieg, aber sie veränderten die Welt für immer.

Die zentrale Frage des Buchs:
Wie konnte so etwas geschehen? Wie konnten Wissenschaftler, Politiker und Militärs eine Waffe einsetzen, die so viel Leid über unschuldige Menschen brachte? Und warum wurde dieser Einsatz überhaupt Teil einer Kriegsstrategie?

Richard Overy ist ein bekannter Historiker.
In seinem Buch versucht er, diese Fragen zu beantworten. Dabei geht er sehr gründlich vor. Er erklärt nicht nur, was damals geschah, sondern auch, warum es so kam.

Er beschreibt viele Aspekte:

  • Die militärische Lage gegen Ende des Zweiten Weltkriegs
  • Die Entscheidungsträger in den USA und Japan
  • Die Rolle der Wissenschaftler, die die Bombe entwickelten
  • Die Ängste, Hoffnungen und Ziele der beteiligten Länder
  • Die Meinung der Bevölkerung

Die Endphase des Krieges
Overy schildert zunächst, wie der Krieg sich immer brutaler entwickelte. Nicht nur an der Front, sondern auch gegen Städte und Zivilisten.

Die USA führten im Frühjahr 1945 massive Flächenbombardierungen gegen Japan durch. Besonders schrecklich war das Bombardement von Tokio, bei dem Zehntausende Menschen in einer Nacht starben.

Viele Militärs dachten damals: Wenn wir Städte zerstören, wird der Gegner aufgeben. Das Töten von Zivilisten wurde Teil der Strategie.

Das Manhattan-Projekt
Parallel dazu entwickelten die USA im Geheimen die Atombombe. Dieses Projekt hieß „Manhattan-Projekt“. Tausende Wissenschaftler arbeiteten daran. Am Anfang war es eine Forschungsidee. Aber als klar wurde, dass man die Bombe tatsächlich bauen konnte, stellte sich die Frage: Sollen wir sie wirklich einsetzen?

Richard Overy beschreibt, wie sich die Stimmung veränderte:

  • Zunächst hatten viele Wissenschaftler Skrupel.
  • Doch der Krieg forderte immer mehr Opfer.
  • Man wollte Japan schnell zur Kapitulation zwingen.
  • Viele dachten: Wenn wir die Bombe einsetzen, sparen wir am Ende Leben, weil eine Invasion Japans noch schlimmer wäre.

Die Entscheidungsträger
Das Buch beleuchtet die Diskussionen in den USA:

  • Präsident Truman
  • Seine Berater
  • Die Militärs

Sie entschieden sich letztlich für den Einsatz. Dabei spielten auch andere Faktoren eine Rolle:

  • Sie wollten die Macht der USA zeigen – auch gegenüber der Sowjetunion.
  • Sie wollten rechtfertigen, dass man so viel Geld in die Bombe gesteckt hatte.

Die japanische Sicht
Richard Overy beschreibt auch die Lage in Japan. Die Führung wollte nicht aufgeben. Viele Generäle wollten weiterkämpfen, obwohl das Land schon zerstört war.

Es gab aber auch Stimmen, die den Krieg beenden wollten. Die Atombombenabwürfe und die Kriegserklärung der Sowjetunion an Japan führten schließlich zur Kapitulation.

Politische und kulturelle Hintergründe
Overy zeigt: Es war nicht nur eine militärische Entscheidung. Auch politische und kulturelle Vorstellungen spielten eine Rolle:

  • In den USA herrschte Hass auf Japan wegen des Angriffs auf Pearl Harbor.
  • Rassistische Stereotype verstärkten die Gewaltbereitschaft.
  • In Japan gab es den Ehrbegriff „Kampf bis zum Tod“.

Die Folgen
Das Buch endet nicht einfach mit dem Abwurf der Bomben. Es zeigt auch, wie das Ereignis die Welt verändert hat:

  • Die Angst vor einem Atomkrieg prägte den Kalten Krieg.
  • Bis heute ist die Bedrohung durch Atomwaffen aktuell.
  • Hiroshima wurde zum Symbol für die Gefährlichkeit solcher Waffen.

Eine neue Perspektive
Richard Overy will mit seinem Buch zeigen, dass der Atombombenabwurf kein „automatischer“ Schritt war. Er war das Ergebnis vieler Entscheidungen – von Wissenschaftlern, Politikern und Militärs.

Das Buch hilft zu verstehen, warum es so kam. Es macht aber auch klar, wie wichtig es ist, solche Entscheidungen kritisch zu hinterfragen. Denn die Zerstörungskraft von Atomwaffen ist beispiellos.

Sprache und Stil
Richard Overy schreibt verständlich, aber gründlich. Er erklärt komplexe Zusammenhänge, ohne dabei zu kompliziert zu werden. Henning Thies hat das Buch ins Deutsche übersetzt, damit es auch hier gut lesbar ist.

Es ist keine einfache Kriegschronik. Es ist eine Analyse:

  • Warum haben Menschen so entschieden?
  • Welche Alternativen gab es?
  • Wie sahen die Beteiligten das Geschehen?

Fazit
„Hiroshima: Wie die Atombombe möglich wurde“ ist ein wichtiges Buch über ein erschütterndes Kapitel der Geschichte. Es zeigt, wie Politik, Krieg und Wissenschaft zusammenwirkten und eine Katastrophe möglich machten.

Das Buch hilft, die damaligen Entscheidungen zu verstehen – aber auch, die Verantwortung zu erkennen, die wir heute haben. Denn die Gefahr durch Atomwaffen ist nicht verschwunden.

Wer sich für Geschichte interessiert und wissen will, wie es zu diesem Wendepunkt kam, wird dieses Buch wertvoll finden. Es ist spannend, aufschlussreich und regt zum Nachdenken an.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Berlin
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 17. Juni 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 240 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3737102244
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3737102247
  • Originaltitel ‏ : ‎ Rain of Ruin. Tokyo, Hiroshima and the Surrender of Japan
  • Abmessungen ‏ : ‎ 14.7 x 2.52 x 22 cm

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