Im Oktober 2014 befindet sich eine Familie auf dem Weg ins Gefängnis, um einen letzten Besuch bei ihrer Tochter zu machen, die am nächsten Tag hingerichtet wird. Der Justizskandal um die junge Iranerin Reyhaneh Jabbari sorgte weltweit für Aufsehen. Im Buch werden Gespräche mit der Mutter wiedergegeben um die Geschichte zu erzählen.
Die Geschichte beginnt im Juli 2007, als Reyhaneh Jabbari, eine Informatikstudentin, die nebenbei als Inneneinrichterin arbeitete, ein neues Jobangebot von einem ehemaligen Agenten und Familienvater namens Morteza Abdolali Sarbandi erhielt. Ein paar Tage später nahm er sie mit in eine leerstehende Wohnung, wo er versuchte, sie zu vergewaltigen. In Notwehr griff Reyhaneh Jabbari nach einem Messer und stach ihm in den Rücken bevor sie floh. Sarbandi starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Reyhaneh Jabbari wurde 2009 wegen Mordes zum Tode verurteilt.
Internationale Empörung entstand durch das Urteil von Reyhaneh Jabbari, einer jungen Iranerin, die wegen Mordes verurteilt wurde. Iranische Künstler und Menschenrechtsorganisationen sowie die Vereinten Nationen protestierten gegen das Verfahren, da es keinen fairen Prozess gab. Beweise, die für ihre Version der Selbstverteidigung sprachen, wurden entweder nicht berücksichtigt oder sind verschwunden. Der ehemalige Agent und Familienvater des Opfers, Morteza Abdolali Sarbandi, hatte für den Geheimdienst gearbeitet, was dazu führte, dass die Regierung ihn schützte. Trotz Protesten bestätigte der Oberste Gerichtshof im Jahr 2014 das Todesurteil. Die Familie des Opfers hätte das Urteil abwenden können, aber sie verlangten die Rücknahme des Vergewaltigungsvorwurfs, um die Ehre der Familie wiederherzustellen. Reyhaneh Jabbari wurde am 25. Oktober 2014 im Gefängnis gehängt, was ihre Mutter, Shole Pakravan, als Gefühl der Finsternis und Ohnmacht beschreibt.
Bis zu ihrem Tod hatte Reyhaneh Jabbari sieben Jahre im Gefängnis verbracht. Dort traf sie Frauen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und begann, Texte über die Unterdrückung von Frauen durch islamische Gesetze zu schreiben, die sie mit Hilfe ihrer Mutter veröffentlichte. Die Schauspielerin Shole Pakravan wurde selbst zu einer Aktivistin gegen die Todesstrafe. 2017 flüchtete sie ins Exil, da sie im Iran Inhaftierung drohte. Zusammen mit Steffi Niederzoll erfüllen sie nun Reyhanehs letzten Wunsch und erzählen die Geschichte ihrer Tochter. Reyhanehs Botschaft war, dass, wenn die Menschen ihre Angst überwinden, kein Regime der Welt eine Chance hat. „Sieben Winter in Teheran“ ist ein Aufruf zum Widerstand gegen Unterdrückung – nicht nur, aber auch im Iran, wo gerade wieder Demonstranten und Demonstrantinnen von der Todesstrafe bedroht sind.
Das Buch erzählt die Geschichte einer mutigen jungen Frau, die als Symbol für den Widerstand gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit im Iran steht. Es ist ein Aufruf an alle, für die Rechte von Frauen, das Leben und die Freiheit einzustehen, unabhängig von ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit. Es ist eine Hommage an das Leben und eine Erinnerung daran, dass der Tod nicht das Ende des Kampfes sein muss.
- Herausgeber : Berlin Verlag; 1. Edition (26. Januar 2023)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 272 Seiten
- ISBN-10 : 3827013704
- ISBN-13 : 978-3827013705
- Abmessungen : 12.8 x 3.1 x 21 cm