Von der Keilschrift zum Emoji
Sobald
die Kinder Lesen und Schreiben gelernt haben können sie nicht genug
bekommen von Geheimschriften, Runen, Hieroglyphen:
Wieso können Schriften nicht entziffert werden, die jahrhundertelang genutzt wurden? Wer erfand Schriftsysteme die noch heute gültig sind, wer hat es erfunden?
Warum gelten Chinesen als Analphabeten obwohl es im ländlichen China weniger als tausendfünfhundert Schriftzeichen gibt?
Der Illustrator Vitali Konstantinov hat in seinem Comic-Sachbuch Wissenswertes und Kurioses über die zahllosen Schriftsysteme unserer Welt zusammengestellt.
Der Leser erhält einen Wust von enzyklopädischer Wucht. Er kann nur angedeutete Geschichten lesen – voller eindrucksvoller Gestalten und übervoll seltsamer Zeichen.
Es wird auch auf Schriftzeichen der Kingonen aus Star Treck dargestellt – natürlich mit dem Hinweis das die Zeichen eintönig sind im Vergleich der Schriftsysteme die man auf der Erde findet und gefunden hat.
Konstantinov erzählt von 5500 Jahre alten Schrifttäfelchen aus einer Gegend bei Bagdad.
Die Geschichte der Schrift ist auch eine Geschichte der Zivilisation. Anhand von Schriften konnte die Entwicklung von Städten, deren Verwaltungen und Aufzeichnungen nachvollziehbar gemacht werden.
Konstantinov erzählt von 5500 Jahre alten Schrifttäfelchen aus Sumer, der Gegend zwischen Bagdad und dem Persischen Golf – Quittungen und Warenlisten.
Im Comic-Stil zeigt er Beispiele für die Schriftentwicklung aus bildlichen Zeichen zu Logogrammen und Silbenzeichen.
Lehmtäfelchen spielen eine Rolle im Buch und eine Szene aus Uruk wird erwähnt. Uruk soll die vermutlich ersten Großstadt der Welt gewesen sein.
Nachdem der Leser die Kontinente kennengelernt hat ist er beim Handel als Entwicklungsmotor angekommen.
In der Welt der Phöniziern, im ganzen Mittelmeerraum entwickelte sich ein einfachen Alphabet. Dies enstand damit die Menschen dort ihre Geschäfte führen können.
Der Leser lernt in einem Stammbaum anatolische Alphabete Lykisch, Karisch und Sidetisch, syrische Schriften wie Estrangelo und Serto, das manichäische, das sogdische und das uigurische Alphabet .
Dem Leser werden Gewaltherrscher und Gelehrte vorgestellt.
Besonderes Augenmerk wirft der Autor auf Momente der Geschichte: in Eroberungen, wiedererlangte Unabhängigkeit, Reform oder religiöse Missionierung hat sich eine Änderungen bei der Verwendung von Sprache und Schrift niederschlagen.
Wem die vielen Zivilisations- und Zeitenwechsel mit den vielen verschiedenen Zeichen zu anstrengend zu lesen ist – der kann sich dem Sach- und Comicaspekt des Buchs widmen.
Viele Bildwitze und spielerische Anmerkungen runden das Werk ab.
Lustig ist zum Beispiel die Katze des sowjetischen Ägyptologen Knorosow. Sie greift die Forschung ihres Besitzers auf.
Immer wieder tauchen unicode-Konsorten auf, die für einen weltweiten Zeichencodierungsstandard, genannt „Emojis Pile of Poo“ mit skeptischen Einwänden
Der Autor Vitali Konstantinov, 1963 bei Odessa geboren ist zum Studium nach Deutschland gekommen. Er hat die Welt der Schrift über das Kyrillische, später das Lateinische kennengelernt.
Ein Buch mit dem man sein Wissen erweitern kann auf spielerische Weise.
- Gebundene Ausgabe: 80 Seiten
- Verlag: Gerstenberg Verlag; Auflage: 1 (1. Juni 2019)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3836959437
- ISBN-13: 978-3836959438
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 12 Jahre
- Größe und/oder Gewicht: 24,5 x 1,5 x 33,8 cm
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