/ Juni 7, 2024/ Biografien

Manfred Karge

In seinem neuen Buch „Eigentlich immer Glück gehabt: Begegnungen und Begebenheiten“ erzählt Manfred Karge von seinem spannenden Leben und seiner Karriere im Theater und Film.

Einstieg in die Theaterwelt

Manfred Karge beginnt seine Karriere am berühmten Berliner Ensemble. Als frisch gebackener Absolvent der Schauspielschule wird er dort als „Mitarbeiter für Regie und Dramaturgie“ eingestellt, mit der zusätzlichen Verpflichtung, auch zu spielen. Aufgrund des Mauerbaus in Berlin 1961, können viele Schauspieler aus dem Westteil der Stadt nicht mehr zur Arbeit kommen. So muss Karge bald wichtige Rollen übernehmen.

Erste Schritte als Regisseur

Zusammen mit seinem Freund und Kollegen Matthias Langhoff wagt er einen mutigen Schritt und inszeniert ein Brechtstück, das sie teilweise selbst erfunden haben. Nach der erfolgreichen Premiere gestehen sie Helene Weigel, der Intendantin des Berliner Ensembles, dass das Stück „nicht so richtig von Brecht ist“. Weigel nimmt es gelassen und ruft: „Ihr Lauser!“ – Karge hat Glück gehabt!

Filmkarriere und Herz fürs Theater

Die DEFA, die staatliche Filmgesellschaft der DDR, wird auf Karge aufmerksam und besetzt ihn in unvergesslichen Rollen, wie den Wolzow in „Die Abenteuer des Werner Holt“. Doch sein Herz schlägt weiterhin fürs Theater. Seine innovative Regiearbeit führt bald zu Konflikten mit der Kulturbürokratie in der DDR, was ihn schließlich in die weite Welt führt.

Internationale Karriere

Karge verlässt die DDR und inszeniert Theaterstücke in vielen Städten weltweit, darunter Hamburg, Bochum, Wien, Helsinki, Paris und Tokio. Drei Jahrzehnte später steht er auch wieder auf der Bühne des Berliner Ensembles.

Warmherzige Geschichten

In seinem Buch erzählt Karge warmherzige, kluge und pointierte Geschichten über das Theater und seine Arbeit mit bekannten Regisseuren und Schauspielern wie Besson, Heiner Müller, Peymann und Tabori. Eine besondere Anekdote handelt von einer jungen Schauspielerin, Tilda Swinton, die er für eine seiner Inszenierungen gewinnt, lange bevor sie weltberühmt wird. Dies ist nur einer der vielen glücklichen Zufälle in seinem Leben.

Persönliche Details und Karriere

Manfred Karge, geboren 1938 in Brandenburg an der Havel, begann seine Theaterarbeit 1961 am Berliner Ensemble. Er arbeitete eng mit Matthias Langhoff zusammen und hatte große Rollen sowohl im Theater als auch im Film. Nach seinem Wechsel an die Volksbühne begann er eine langjährige Zusammenarbeit mit Heiner Müller. Ab 1977 inszenierte er in Hamburg, Köln und Bochum. Zu seinen bedeutenden Arbeiten gehören die Uraufführung von Thomas Braschs „Lieber Georg“ und Rollen wie Georg, Woyzeck, Jason und Aaron.

1982 wurde sein erstes Stück „Jacke wie Hose“ uraufgeführt, das international gespielt und in England verfilmt wurde, unter anderem mit Tilda Swinton. Er führte Regie in verschiedenen Ländern, darunter Frankreich, die Schweiz, Finnland, Holland und Japan. Ab 1986 arbeitete er hauptsächlich am Wiener Burgtheater und leitete von 1993 bis 2003 das Regie-Institut der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Seit 2001 arbeitet er wieder verstärkt als Schauspieler und Regisseur am Berliner Ensemble und ist seit 2017 frei arbeitender Regisseur und Bühnenautor.

Veröffentlichungen

Zu Karges Veröffentlichungen zählen „Die Eroberung des Südpols. Sieben Stücke“, „Nach der Übung all der Jahre. Lieder, Gedichte, Geschichten“ sowie, zusammen mit Hermann Wündrich, „Erstürmt die Höhen der Kultur. Umkämpftes DDR-Theater“.

Fazit

„Eigentlich immer Glück gehabt“ ist ein faszinierendes Buch, das Einblicke in das bewegte Leben und die Karriere von Manfred Karge bietet. Es erzählt von glücklichen Zufällen, wichtigen Begegnungen und spannenden Begebenheiten in der Welt des Theaters und Films.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Neues Leben; 1. Edition (21. März 2024)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 208 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3355019232
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3355019231
  • Abmessungen ‏ : ‎ 12.5 x 1.9 x 21.3 cm
  • 20 Euro

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