/ Juni 17, 2022/ Romane

Im Werk findet man Infos mit einer neue Geschichte der Familie in der Ära der bürgerlichen Moderne.

Der Autor sagt das dieses Werk die Geschichte der modernen Familie neu beschreibt. Im Ursprung kamen die Texte – in erster Linie Tagebücher, aber auch Briefe und autobiographische Texte – von acht Familien aus verschiedenen Milieus , der Schweiz und Österreich. Weit über die Bürgerlichkeit hinaus geht der Fokus. Das Hauptanliegen beschreibt den Bias der historischen Familienforschung für das Bürgertum zu überwinden, ohne aber die Bürgerlichkeit aus der Geschichte völlig herauszuschreiben.

Der Autor rekonstruiert Familiengeschichten aus historischen Blickwinkel – über den familiären Alltag in der ländlichen Gesellschaft, im Patriziat, Bildungsbürgertum, Pfarrhaus, Handwerk, Kleinbürgertum, in der Arbeiterschaft mit Migrationshintergrund sowie im Künstlertum und Aussteigermilieu um 1900.

Die Urwerke stammen zu etwa gleichen Teilen aus der Feder von Frauen und Männern – aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die dort vorgestellten Akteure sind bekannt oder prominent: der ’schreibende Bauer‘ Ulrich Bräker in der Schweiz, die frühe Sozialdemokratin Adelheid Popp in Österreich, das Künstlerpaar Paula Becker und Otto Modersohn in Deutschland.

Allerdings sind die Familiengeschichten der Pfarrfrau Ursula Bruckner-Eglinger oder des Buchdruckergesellen Friedrich Anton Püschmann nicht sehr bekannt. Die angegebenen Quellen wurden bislang noch nie für eine Geschichte der Familie berücksichtigt.

Erwähnt wird im Werk nicht nur die Familie im engeren Sinne, sondern – ausgehend von der Forschung zur Frühen Neuzeit – die Häuslichkeit als sozialer Raum. Zur Familie gehörten auch Kinder, Geschwister, Verwandte, Bedienstete, Hausfreunde, Gäste, Mitbewohner und Schlafgänger.

Aus der Sicht des Autors sind die häuslichen Beziehungen in vieler Hinsicht um die Ehe zentriert. Diese werden in verschiedene Stadien erwähnt: Eheanbahnung, Eheschließung als Ereignis, Ehealltag, Ehekonflikte und Ehekrisen. Beim Blickwinkels auf die Häuslichkeit im weiten Sinne kommt das Buch jedoch zu einem neuen Verständnis der bürgerlichen Familie und darüber hinaus als als bisher bekannt. Im 19. Jahrhunder wurde die Familie – auch im Bürgertum – sehr viel offener gelebt als in der Hochzeit der sog. Kernfamilie nach 1945 oder in der Kleinfamilie heute.

Ein interessantes Werk das der Autor – Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bern – geschrieben hat.

  • Herausgeber ‏ : ‎ De Gruyter Oldenbourg; 1. Edition (7. März 2022)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 296 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3110749378
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3110749373
  • Abmessungen ‏ : ‎ 15.6 x 1.75 x 23.39 cm

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