Das Buch erzählt die Geschichte Deutschlands im Jahr 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Es war eine Zeit des Umbruchs, in der die Demokratie siegte und sich die Lebensweisen radikal veränderten. Es gab eine Inflation, die die traditionellen Werte ins Wanken brachte und es entstand der Wunsch nach einer vollständigen Veränderung in allen Bereichen des Lebens – von der Rolle der Frauen und Männer, über Wohnstile bis hin zu neuen Denkweisen. In den Zwanziger Jahren erholte sich die Wirtschaft und das Land veränderte sich. Frauen brachen mit traditionellen Rollenbildern und eroberten Bereiche wie Rennstrecken und Tennisplätze. Sie gingen abends alleine aus, trugen kurze Haare und dachten nicht an die Ehe.
Erstmals hört man von „Unisex“. Es wird die Modeentwicklungen der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland, insbesondere die Veränderungen in der Geschlechterrollen und die Experimentierfreudigkeit in der Mode vorgestellt. Er beschreibt die Entstehung von Freizeitaktivitäten wie Boxen und Tanzen in Tanzpalästen und die beliebten Orte der neuen Zeit wie Büros, Großstadtleben, Warenhäuser und Straßen.
Das Buch zeigt, wie viele dieser Entwicklungen heute noch aktuell erscheinen, wie die Vorliebe für Ironie, das Gradlinige und Direkte und auch die Angst vor der Entwertung aller Werte und der Herrschaft des Billigen. Es zeigt aber auch, dass nicht alle Deutschen mit diesem Aufbruch einverstanden waren und dass die tiefe Spaltung der Gesellschaft und die Unfähigkeit, sie auszuhalten, offenbar wurde, als das Geld knapp wurde und die Zukunft unsicherer wurde.
Harald Jähner beschreibt in seinem Werk eine pulsierende, reiche Zeit – und zeichnet das Bild eines zerrissenen Landes voll gewaltiger und erschreckender Energien. Es ist uns irritierend ähnlich und – hoffentlich – doch ganz anders.
- Herausgeber : Rowohlt Berlin; 1. Edition (16. August 2022)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 560 Seiten
- ISBN-10 : 3737100810
- ISBN-13 : 978-3737100816
- Abmessungen : 15.2 x 4.51 x 21.9 cm