Viele Menschen sind wegen der digitalisierten und globalisierten Welt und deren trüben Zukunftsaussichten betrübt. Das vorliegende Werk von Robert Burdy und Gerald Hüther erklärt dem Leser/in auf sehr subtile Weise den komplexen Zusammenhang unserer neuen Informationswelt.
Vorgestellt werden zum Beispiel auch Bezüge zu Immanuel Kant: „Unmündigkeit ist das Unvermögen sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“. Anhand dieser Infos wird das Grunddilemma unserer jetzigen Zeit aufgezeigt.
Im Internet agierende „Influenzer“ – (bedeutet: Beeinflusser) erstellten Texte und Geschichten um gut bei ihren „Followers“ anzukommen und mit dem Vorhaben möglichst viele „clix“ zu erhalten. Viele Clix werden mit Geld und Anerkennung belohnt.
Der Hirnforscher Gerald Hüther und der Publizist Robert Burdy beschreiben mit sehr viel Hingabe, obwohl sich die beiden Autoren vorher nicht kannten und auch während des Schreibens nicht gesehen haben.
Im Wettbewerb von Ideen, den alle freiheitlichen Demokratien für ihre Weiterentwicklung brauchen, ist zum Marktplatz für die Verbreiter von Angst, Wut und Empörung geworden. Unsere Gehirne sind mit einer konstruktiven Verarbeitung der täglichen Flut von Botschaften völlig überfordert. Wir haben die Orientierung verloren.
Im Werk werden die Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen der Überflutung gezeigt. Emotional aufgeladene Botschaften werden manipuliert und es entsteht eine Gefahr daraus für uns.
Hervorheben möchte ich die Schlusskapitel mit Überschriften wie: „Menschen sind keine Objekte“, „Ausbildung ist keine Bildung“ oder „Erklärungen sind keine Berührungen“. „Diese Fähigkeit, sich durch das, was in der Welt geschieht, was andere Menschen tun, tief im Inneren berühren zu lassen, ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass Menschen den Mut aufbringen, sich ihres Verstandes zu bedienen. Dieser Mut erwächst aus dem, was uns Menschen von Maschinen, von allen digital gesteuerten Robotern und Automaten unterscheidet. Das ist die Fähigkeit, ein inneres Bedürfnis zu spüren und es stillen zu wollen.“
Die Autoren haben ein gutes Buch gegen dieses aufkommende Zeitalter der Digitalisierung und sollten von vielen Menschen gelesen werden denn man erhält ein neues Verständnis und Ermutigung gegen die verwirrten und verirrten Verhältnisse unserer Zeit.
Beispielhaft ist dieser Mut, den wir schon als Kind mit auf den Weg bekommen, wo wir noch ganz frei und unvoreingenommen diese Welt betrachten konnten. Bis wir eben durch Erziehung, Eltern, Lehrer, Ausbilder usw. erschüttert werden. Aber das ist unsere eigentliche Lebensaufgabe diesen Mut wieder zu finden und wieder Selbstgestaltung, Autonomie und Freiheit uns wieder zu erkämpfen.
Der radikaler Lösungsvorschlag lautet: konsequente Rückbesinnung auf das, was wir für ein friedvolles und glückliches Leben brauchen und wie wir unser künftiges Zusammenleben gemeinsam gestalten wollen. Wer diesem inneren Kompass folgt, kann sich im Dschungel der ständig hereinprasselnden Informationen nicht mehr verirren.
Ein lesenswertes Werk für Leute, die es einfach leid sind, ständig informiert werden zu müssen oder sich ständig informieren zu wollen und dabei den Blick aufs Wesentliche verlieren. Das Buch was einfach notwendig
- Wie emotionale Nachrichten unser Gehirn manipulieren
- Mit neuesten neurologischen Erkenntnissen aus medialer Dauerbeschallung befreien
- Der neue Bestseller von Gerald Hüther mit Medien- und Kommunikationsexperte Robert Burdy
- Herausgeber : Verlag Herder; 1. Edition (12. September 2022)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 240 Seiten
- ISBN-10 : 3451609002
- ISBN-13 : 978-3451609008
- Abmessungen : 13.4 x 2.6 x 21.1 cm