/ Juli 26, 2019/ Ratgeber, Rehabilitation

Der umfassende Band von Anja Schneider untersucht die rechtlichen Implikationen von BIID (Body Integrity Identity Disorder). Zuerst werden die Symptome, Erscheinungsformen und aktuelle Studien über BIID beschrieben. Die Autorin diskutiert dann das Selbstbestimmungsrecht des Patienten auf der Basis der im Grundgesetz verankerten Menschenwürde. Sie argumentiert, dass aufgrund der Menschenwürde auch BIID-Betroffene einen Anspruch auf Linderung ihres Leidens haben, wenn eine Amputation dies bewirken kann. Sie weist jedoch auch darauf hin, dass der Gesetzgeber das Recht hat, in die Rechte des Privatmenschen einzugreifen, um den Einzelnen und die Gesellschaft vor Schaden zu schützen. Es bleibt diskussionswürdig, wo das Recht auf Selbstbestimmung endet und ein paternalistischer Schutz des Staates beginnt. Der Patient kann unter Umständen nicht selbst entscheiden, was mit seinem Leben und seiner körperlichen Integrität geschieht, wenn dadurch die Rechte anderer verletzt werden..

BIID (Body Integrity Identity Disorder) ist eine Erkrankung, bei der die betroffene Person sich wünscht, einen Körperteil amputiert zu bekommen. Dieser Wunsch kann so stark sein, dass die Betroffene bereit ist, auf eigene Faust eine Amputation durchzuführen oder sich jemandem anvertraut, der ihr dabei helfen kann. Ärzte dürfen jedoch nur dann eine Amputation durchführen, wenn der Patient einverstanden ist und es eine medizinische Indikation dafür gibt. Es gibt viele unterschiedliche Meinungen darüber, ob BIID als psychische Erkrankung gilt. Die Autorin des Buches argumentiert, dass BIID eine Krankheit ist, da es ein Zustand ist, der nicht in der natürlichen Schwankungsbreite liegt, von dem Betroffenen als unangenehm empfunden wird und zu Beeinträchtigungen der sozialen Kompetenzen führen kann. Ein Argument, das für die Anerkennung von BIID als Krankheit spricht, ist, dass Betroffene dann einen Anspruch auf Heilung und die Übernahme der Kosten durch eine Versicherung haben. Es gibt jedoch auch Meinungen, dass BIID nicht als psychische Erkrankung gilt und die Betroffene selbst entscheiden sollten, ob sie sich eine Amputation wünschen, auch wenn dies moralisch umstritten sein kann.

In dieser Arbeit wird die Frage untersucht, welche Grenzen dem Handeln eines Arztes außer dem Selbstbestimmungsrecht des Patienten auferlegt sind. Es geht darum, ob der Arzt lediglich als Dienstleister des Patienten handelt oder ob es weitere Einschränkungen gibt, die es zu beachten gilt. Im Fokus steht hierbei die Frage, ob ein Arzt strafbar werden kann, wenn er eine verstümmelnde Operation ohne medizinische Indikation durchführt. Diese Arbeit untersucht, ob es in diesem Zusammenhang weitere Gesetze oder Regelungen gibt, die für das Handeln eines Arztes relevant sind, um eine mögliche Strafbarkeit zu vermeiden.

  • ASIN ‏ : ‎ 3848729490
  • Herausgeber ‏ : ‎ Nomos; 1. Edition (2. August 2016)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 309 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 9783848729494
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3848729494
  • Abmessungen ‏ : ‎ 15.4 x 1.7 x 22.8 cm

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*