/ Mai 24, 2023/ Romane

Die Leica ist eine weltbekannte Kamera, deren Geschichte von Sandra Lüpkes erzählt wird. Die Autorin berichtet von Oskar Barnack, einem begabten Feinmechaniker, der in den Leitz-Werken arbeitet. Barnack ist es leid, schwere Glasplattenkameras mit sich herumzutragen, und entwickelt daher eine kleine, handliche Kamera, die mit leichtem Zelluloid belichtet wird – die Leica. Diese bahnbrechende Idee verändert nicht nur sein Leben, sondern auch die Art und Weise, wie die Welt betrachtet wird. Barnack präsentiert seine Erfindung seinem Chef, der von ihr überzeugt ist und ihn unterstützt. Wir befinden uns im Jahr 1914.

Die Autorin erzählt nicht nur von der Leica, sondern auch von zwei Familien. Sie gewährt tiefe Einblicke in die Familie Leitz, eine Industriellenfamilie, sowie in die fiktive jüdische Familie Gabriel. Dies geschieht vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges bis hin zur Zeit der Nationalsozialisten. Historische Fakten und fiktive Elemente werden gekonnt miteinander verwoben.

Zu Beginn des Buches hatte ich Schwierigkeiten, mich mit den vielen Personen zurechtzufinden, die auf einmal auftauchten. Es erforderte einige Anstrengung, dranzubleiben. Dennoch habe ich weitergelesen, wobei das Personenregister mit den realen und fiktiven Charakteren sehr hilfreich war. Ich blätterte mehrmals zurück, um mich zu orientieren. Obwohl es anfangs ein Hindernis darstellen mochte, konnte ich mir die Personen im Laufe der Geschichte einigermaßen einprägen und mich auf die Handlung konzentrieren.

Im Nachwort beschreibt die Autorin ihre Idee für das Buch. Während ihrer Recherche für ihren vorherigen Roman stieß sie auf Aufnahmen aus den 1920er und 1930er Jahren, die mit einem frühen Leica-Modell vom jüngsten Sohn des Wetzlarer Industriellen Günther Leitz gemacht worden waren. Dadurch erhielt sie viele Informationen, die in die Entstehung von „Das Licht im Rücken“ einflossen.

Besonders bemerkenswert ist die Gestaltung des Buches. Angefangen mit dem neugierig machenden Coverbild enthält es viele Originalaufnahmen mit Bildnachweisen am Ende des Buches sowie kurzen Erläuterungen dazu. Die Autorin lässt ihre Leser in sieben Kapiteln am weltweiten Erfolg der Leica teilhaben. Jedes Kapitel wird mit einer Abbildung der Kamera samt technischer Daten und Bildmaterial eingeleitet.

Fotografie ist für uns heute nichts Besonderes mehr, wir machen einfach drauflos. Dennoch bietet die Geschichte der ersten Kamera, die in jede Tasche passt, interessante Einblicke, und die Aufmachung des Buches ist etwas Besonderes. Die eigentliche Handlung hat mich persönlich nicht so sehr fesseln können, obwohl ich viel über die Anfänge dieser kleinen Kamera erfahren habe.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Kindler Verlag; 1. Edition (16. Mai 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 496 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3463000253
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3463000251
  • Abmessungen ‏ : ‎ 13.4 x 3.8 x 20.9 cm

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