/ Juni 7, 2020/ Ratgeber, Sachbuch

von Volker Röseler 

Anhand diesem Buch „Professionelle Pflege bei Zwangsstörungen“, schafft es der in der Schweiz arbeitende Pflegefachmann Volker Röseler einen Zugang zu Zwangsstörungen zu finden.

Denn jeder, der mit Zwängen kämpft, dem wird schnell offensichtlich welches Leid betroffen ist.

Da es Röseler als Aufgabe ansieht Zwangserkrankungen als Besonderheit offensichtlich werden zu lassen kann er es mit der klaren Struktur in der Gestaltung des Buchs gut darstellen.

Er zeigt was psychiatrisch Pflegenden bei ihrer praktischen Arbeit realisieren.

Der Autor setzt Kompetens gegen die Hilflosigkeit der Zwangsstörungen gegenüber.

Bei den Beschreibungen des Autors kann man Erfahrungen schöpfen aus seiner jahrelangen valtenstherapeutischen Arbeit.

Als Leser kann man die nützlichen Hilfen für Menschen als Wegweiser verwenden.


Man lernt beim Lesen negativen Überzeugungen und kognitiven Verzerrungen zu identifizieren, um zu verstehen, wie der Betroffenen denkt und handelt.“

Ein grosses Einfühlungsvermögen wird bei der Pflegenden in der Psychiatrie vorausgesetzt um eine mühselige Reflexionsarbeit für die helfenden Menschen zu leisten. Mann sollte empathisch bis zur Überwindung des Anankastischen zu kommen bei der Arbeit sein.

Durch klare Struktur und deutlicher Abgrenzung sollte man den Zwangsphänomenen begegnen aber auch Nähe zu den betroffenen Menschen finden.
Röseler schafft es anhand der Grundsätze im Pflegeprozess die Praxis lebendig zu beschreiben. Er verbindet Theorie und Erfahrung in der Begegnung mit zwangsgestörten Menschen nutzbringend.

Sinnvoll ist das die Entwicklung einer psychischen Störung eine individuelle Funktion hat. Dies ist eine neue und wichtige Information für Betroffene.

Das Erstellen von individuellen Störungsmodelle von Einzeltherapeuten und die Herausarbeitung der individuellen Funktion, die die Zwangsstörung für die Betroffenen hat kann der wesentlicher Bestandteil des Therapieprozesses sein.“ (S.27)

Schnell wird deutlich, dass die Bereitschaft eines betroffenen Menschen eine nicht zu unterschätzende Konsequenz mit sich bringt.

Bisher verloren die Betroffenen eine ihnen sehr wichtige Copingstrategie. Dort entstand möglicherweise ein Vakuum welches so schnell wie möglich mit neuen Fähigkeiten gefüllt werden sollte“ (S.27).

Allerdings geht es Röseler in diesem vorliegenden Werk nicht nur darum, dass psychiatrisch Pflegende Zwangsphänomene verstehen sollen. Hier wird die Breite an Unterstützungsmöglichkeiten und Motivationsfaktoren aufgezeigt.

Röseler gibt der Begegnung mit Zwangsphänomenen ein klares System, das man in Versorgungssettings oft schmerzlich vermisst.

Von Röseler wird die Möglichkeit von Expositionstraining sehr ausführlich vorgestellt

Das Expositionstraining ist eine recht kompromisslose Angelegenheit. Röseler ist der Meinung das Expositionsübungen sowohl für die Betroffenen als auch für alle beteiligten psychiatrischen Fachpersonen anspruchsvoll sind. Eine Rückeroberung von Zeit und Raum soll ein konsequentes Verhalten von allen Beteiligten erfordern“, schreibt Röseler hier in seinem Buch.

Das vorliegende Buch „Professionelle Pflege bei Zwangsstörungen“ füllt eine große Lücke und ist nicht nur interessant für Menschen die sich speziell mit dem Thema befassen..

  • Taschenbuch: 144 Seiten
  • Verlag: Psychiatrie Verlag; Auflage: 1
  • ISBN-10: 3884146343
  • ISBN-13: 978-3884146347
  • Größe und/oder Gewicht: 16,7 x 1,3 x 24,1 cm

Weitere Bücher des Verlags

https://psychiatrie-verlag.de/

https://bibliomaniacs.de/sbt-stressbewaeltigungstraining-fuer-psychisch-kranke-menschen/

https://bibliomaniacs.de/die-vermessung-der-psychiatrie/

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