Das Buch „Umwege“ ist eine Sammlung von Essays der bekannten US-amerikanischen Autorin Rebecca Solnit. Es erscheint auf Deutsch am 13. Mai 2025. Übersetzt wurde es von Michaela Grabinger.
Solnit ist bekannt dafür, über wichtige gesellschaftliche Themen zu schreiben. Sie denkt gerne laut nach und schreibt so, dass Leser*innen mitdenken müssen – und dürfen.
In diesem Buch stellt sie sich eine große Frage:
Wie können wir eine bessere Zukunft schaffen, ohne unsere Hoffnungen aufzugeben – auch wenn wir sehr realistisch auf die Probleme der Welt schauen?
Sie weiß genau: Die Welt ist gerade kein einfacher Ort. Klimawandel, Demokratie in Gefahr, Ungleichheit zwischen Arm und Reich, Frauenrechte, Umweltzerstörung – das alles macht Angst. Es wäre leicht, den Mut zu verlieren.
Aber Solnit will das Gegenteil. Sie will zeigen, dass wir trotzdem handeln können. Und dass wir nicht aufhören dürfen zu hoffen.
Wie ist das Buch aufgebaut?
„Umwege“ ist kein klassisches Sachbuch, das ein Thema Punkt für Punkt abarbeitet. Es ist auch kein Roman mit einer klaren Handlung. Es ist eine Sammlung von Essays – also persönlichen Texten, die Themen beleuchten, erklären, hinterfragen.
Die Essays sind oft verschlungen, nicht immer geradlinig. Solnit nimmt uns mit auf Gedankenreisen. Mal läuft sie geradeaus, mal biegt sie plötzlich ab. Sie vergleicht das selbst mit einem Spaziergang über schwieriges Gelände – daher der Titel.
Einfach gesagt:
Solnit geht Umwege. Und diese Umwege sind gewollt.
Sie zeigt: Wenn wir Probleme verstehen und lösen wollen, müssen wir manchmal raus aus dem gewohnten Denken. Wir müssen uns überraschen lassen, neu sehen, anders fragen.
Was sind die Themen?
Die Essays decken viele Themen ab. Ein paar Beispiele:
Eine Geige und der Wald
- Solnit erzählt von einer 300 Jahre alten Geige.
- Sie denkt darüber nach, wie solche Instrumente nur entstehen konnten, weil es damals noch riesige, gesunde Wälder mit den richtigen Bäumen gab.
- Daraus wird eine Überlegung über Klimawandel, Nachhaltigkeit und den Wert von Natur.
- Fazit: Alles hängt zusammen. Unsere Kultur, unsere Musik – sie brauchen eine gesunde Erde.
Das Lob des Tanten-Seins
- Ein Kapitel feiert „Tanten“.
- Nicht-Mütter, die aber eine wichtige Rolle spielen.
- Solnit sagt: Kinderlose Frauen werden oft übersehen oder abgewertet. Dabei leisten sie viel für Familie und Gesellschaft.
- Ein Plädoyer, diese Rolle wertzuschätzen.
Kritik an Milliardären
- Solnit kritisiert die Macht und den Reichtum der Superreichen.
- Sie warnt davor, dass Milliardäre die Demokratie bedrohen.
- Sie zeigt, wie diese Menschen versuchen, Gesetze, Medien und Politik zu ihren Gunsten zu beeinflussen.
- Fazit: Eine gerechte Gesellschaft braucht klare Grenzen für Reichtum und Macht.
Wie schreibt Solnit?
- Bildhaft und lebendig.
Sie springt von Thema zu Thema, zieht ungewöhnliche Vergleiche. - Manchmal verspielt, manchmal hart.
Sie kann liebevoll über Tanten schreiben und im nächsten Absatz schonungslos Milliardäre kritisieren. - Nicht immer linear.
Sie erzählt oft in Schleifen, macht Umwege, stellt Fragen, die sie nicht immer sofort beantwortet.
Ein Leser hat das so beschrieben:
„Ich habe das Buch nicht gelesen, ich habe es durchwandert.“
Und das passt sehr gut.
Warum macht Solnit das so?
Weil sie zeigen will:
- Unsere Welt ist kompliziert.
- Probleme haben viele Seiten.
- Lösungen brauchen Kreativität und neue Blickwinkel.
- Wer nur geradeaus denkt, übersieht oft das Wesentliche.
Diese Umwege sind also kein Fehler – sie sind Teil des Plans.
Ist das Buch schwierig?
- Es ist keine schnelle, einfache Lektüre.
- Man muss Lust haben, mitzudenken.
- Man sollte offen dafür sein, dass ein Kapitel mal vom Thema „Geige“ plötzlich zu „Waldsterben“ springt.
- Oder dass ein Text über die Rolle von Tanten plötzlich zu einem gesellschaftskritischen Essay wird.
Aber gerade das macht das Buch spannend.
Was macht es besonders?
Vielfalt der Themen.
- Klimakrise
- Demokratie und Macht
- Frauenrollen
- Kultur und Geschichte
Persönlicher Ton.
- Solnit schreibt oft so, als würde sie mit uns sprechen.
- Man merkt, dass sie nachdenkt, zweifelt, sich aufregt, hofft.
Mut zur Komplexität.
- Sie macht es sich nicht einfach.
- Sie will keine simplen Antworten geben, sondern das Denken anregen.
Worum geht es im Kern?
Solnit will uns helfen, nicht zu verzweifeln.
Sie zeigt:
- Ja, die Welt ist voller Probleme.
- Ja, wir müssen realistisch sein.
- Aber gerade deshalb dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren.
- Wir brauchen Mut, Fantasie und den Willen, etwas zu verändern.
- Um das zu schaffen, müssen wir manchmal Umwege gehen.
Für wen ist das Buch geeignet?
Für Menschen, die über die großen Fragen unserer Zeit nachdenken wollen.
Für alle, die nicht nur Schwarz-Weiß-Antworten wollen.
Für Leser*innen, die bereit sind, sich überraschen zu lassen.
Für alle, die sich für Klima, Gesellschaft, Politik und Kultur interessieren.
Fazit in einfacher Sprache:
„Umwege“ ist ein Buch voller kluger Gedanken über unsere Welt. Rebecca Solnit nimmt uns mit auf spannende, manchmal verschlungene Gedankengänge. Sie spricht über Klima, Macht, Frauenrollen und unsere Verantwortung.
Dabei zeigt sie: Wer Hoffnung haben will, darf sich nicht täuschen lassen – aber auch nicht aufgeben.
Das Buch ist wie ein Spaziergang auf unebenem Boden. Man muss aufpassen, man bleibt manchmal stehen und denkt nach. Aber am Ende hat man mehr gesehen und verstanden, als wenn man nur geradeaus gegangen wäre.
Es ist kein Buch für schnellen Konsum. Aber eines, das sich lohnt.
- Herausgeber : Rowohlt Buchverlag
- Erscheinungstermin : 13. Mai 2025
- Auflage : 1.
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 256 Seiten
- ISBN-10 : 3498007610
- ISBN-13 : 978-3498007614
- Originaltitel : No Straight Road Takes You There. Essays For Uneven Terrain
- Abmessungen : 13 x 2.14 x 20.9 cm